Dialog-Analyse #1 „Good Damage“ – Bojack Horseman

Eine Frage, die ich besonders häufig höre, ist die, wie man überhaupt andere Leute in die 16 Persönlichkeitstypen einordnen kann. Anhand dieser Dialog-Analyse aus der animierten Serie Bojack Horseman zeige ich euch ein Beispiel, wie man das ganz gut bei Gesprächen machen kann. Es hilft dabei, so ergebnisoffen und unvoreingenommen wie möglich zu sein. Häufig habe ich schon Menschen falsch eingeschätzt, weil ich zu große Sprünge in meinen Schlussfolgerungen vollzogen habe. Diese Gesprächsanalyse ist auch nicht das eine Werkzeug, das euch helfen wird, andere mit 100%iger Trefferquote einschätzen zu können. Alleine aus dem Grund, dass man auch mal „out of character“ agieren kann, gerade wenn Erziehung, Politik und Glaube eine Rolle spielen, passiert das recht häufig.

Jedenfalls, ich habe mir überlegt, ob ich diese Analyse komplett auf englisch mache/lasse, da der Großteil meiner Leser jedoch deutschsprachig ist, habe ich das Dialog dann schließlich doch übersetzt. Sollte jemand die Serie auf deutsch gesehen haben, kann es sein, dass meine Übersetzung an einigen Stellen abweichen wird, inhaltlich dürfte es aber immer noch passen. Unter meiner Analyse steht der Text noch im Original.

Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser Bojack Horseman nicht gesehen haben, deshalb will ich die Szene kurz in einen groben Kontext setzen. Es ist nicht einmal so wichtig für die Analyse der kognitiven Funktionen, aber möglicherweise ist es so angenehmer zu lesen. Diane ist eine Autorin, die mit Depressionen zu kämpfen hat und Princess Carolyn ihre Publisherin. Eigentlich wollte Diane eine Essay-Sammlung über ihr eigenes Leben schreiben und all die traumatischen Erlebnisse, die sie durchgemacht hat, hatte jedoch (auch aufgrund ihrer Depressionen und der medikamentösen Behandlung) Schwierigkeiten damit, etwas zu Papier zu bringen. Diane hat später einen Geistesblitz und schreibt, völlig gedankenversunken und halb-unbewusst über ein Teenagermädchen, das Kriminalfälle löst. Ihr Freund Guy liest den Auszug, findet diesen sehr amüsant und schickt ihn, ohne Dianes Zustimmung an Princess Carolyn, die ebenfalls begeistert ist und nun der Meinung ist, Diane sollte lieber das Buch mit der Mädchendetektivin schreiben, als ihre Essay-Sammlung. Nach einer Veranstaltung, die beide besucht haben, konfrontiert Diane Princess Carolyn:

Diane: Princess Carolyn, warte. Ich verstehe, du versuchst zu helfen… in deiner eigenen, aufdringlichen, egozentrischen Art.

Diane versucht mit PC (Princess Carolyn) ins Gespräch zu kommen, auch, wenn sie aufgebracht über sie ist. Sie versucht initial FE (Feeling Extroverted) zu verwenden, aber ihre eigenen Emotionen lassen sie nicht darüber hinwegkommen, dass sie sich von PCs Verhalten irritiert fühlt und konfrontiert sie auch damit, wodurch ihre FI (Feeling Introverted) – TE (Thinking Extroverted)-Achse Dominanz zeigt. Diane kann ihre eigenen Gefühle nicht beiseite schieben.

Princess Carolyn: Oh, danke!

PC scheint sich nicht einmal groß gekränkt zu fühlen, für sie scheinen Aufdringlichkeit und Egozentrismus nicht einmal zwangsläufig negative Beschreibungen zu sein.

Diane: Aber ich will keine Jugend Detektivgeschichten Serie schreiben!

Erneut, die FI-TE-Achse, die zum Vorschein kommt. Diane versucht initial noch nicht einmal, zu begründen, weshalb sie das nicht will, sondern stellt direkt fest, was sie nicht will. Emotionsgetrieben (FI) und stur (TE).

Princess Carolyn: Ich denke allerdings, das du das tust! Denn, als ich es gelesen habe, konnte ich erkennen, dass du Spaß hattest.

PC geht auf die Direktheit von Diane ein und erwidert gleichermaßen, nur umgedreht mit einer TE-FI-Achse: sie widerspricht erst einmal sehr direkt: „Doch, das tust du“ und begründet damit, dass man nicht übersehen kann, dass die Geschichte in einer solch süffisanten Art geschrieben ist, dass man ausschließen kann, dass Diane dabei keinen Spaß hatte. Der direkte Widerspruch mit der logischen Erklärung (TE) wird gestützt durch die emotionale Einsicht (FI), die PC durch das Lesen des Textes hat.

Diane: Ja, aber ich schreibe ein Buch nicht, um „Spaß zu haben“. Wenn ich meine Essay-Sammlung nicht jetzt schreibe, werde ich das niemals tun!

Hier scheint Diane NI und TE zu verwenden: ein Buch zu schreiben, soll einen Zweck erfüllen, der bloßen Gefühlen während des Schreibens übergeordnet ist (TE). Was sie schreibt, soll Bedeutung haben (NI) und Diane glaubt, dass sie, wenn sie es jetzt nicht kann, niemals können wird (Präzedenzdenken von NI).

Princess Carolyn: Und? Dann schreibe eben keine Essay-Sammlung.

PC’s nüchterne TE-Analyse. „Die Fakten liegen doch alle auf dem Tisch“.

Diane: Ich muss aber!

FI-TE: Diane fühlt sich gezwungen, sie sieht es als ihre Pflicht an, diese Essays zu schreiben.

Princess Carolyn: Warum?

Diane: Wenn ich es nicht tue, bedeutet das, dass all der Schaden, den ich erlitten habe, kein guter Schaden ist. Es ist nur… Schaden. Es hat mir nichts gebracht und all die Jahre, in denen es mir miserabel ging, waren für Nichts. All die Zeit hätte ich… fröhlich sein, Bücher über Mädchendetektive schreiben, glücklich und beliebt sein können, gute Eltern gehabt haben, ist es das, was du sagst? Wofür all das?

Diane befindet sich in einer FI-SI-Schleife: sie kann ihre Vergangenheit nicht loslassen, fühlt sich immer wieder von ihr eingeholt und durchlebt dadurch all ihre schlechten Erfahrungen aufs Neue. Ihr NI will, dass all die Verletzungen eine Bedeutung hatten.

Princess Carolyn: Ich… ich weiß nicht, Diane. Alles, was ich weiß, dass dieses Buch über Mädchendetektive Spaß macht. Ich mochte es. Ich mag die Vorstellung, dass meine Tochter in einer Welt mit solchen Büchern aufwachsen könnte. Oder, wenn meine Tochter keine Leserin ist, einer lukrativen Filmadaption.

Erneut argumentiert PC mit den offensichtlichen Fakten: TE. Im Gegensatz zu Diane ist PC eher zukunftsorientiert und versucht ein positives Bild darzustellen, um den Auszug des Jugendromans für Diane in ein besseres Licht zu rücken: ihr Gefällt die Vorstellung, dass ihre Tochter Dianes „fröhliche“ Bücher lesen könnte (NI). Für einen kurzen Moment vergisst PC, dass sie Diane überzeugen und aufmuntern will. Als Filmproduzentin lässt sie das TE-NI-Zusammenspiel bereits von einer Verfilmung träumen.

Diane: Als ich ein kleines Mädchen war, dachte ich, dass alles, all der Missbrauch und die Vernachlässigung mich irgendwie besonders machten. Und ich entschloss mich dazu, eines Tages etwas zu schreiben, das kleine Mädchen wie mich dazu bringen würde, sich weniger allein zu fühlen. Und wenn ich dieses Buch nicht schreiben kann…

Diane geht auf PCs Argument mit ihrer Tochter ein, geht dafür aber zurück auf ihre eigene Erfahrungen (SI) als kleines Mädchen. Mit ihren Essays will sie anderen helfen, sich nicht so alleine fühlen, die dasselbe durchmachen mussten, wie sie. Ich will hier ganz ehrlich sein, dass ich ein wenig Probleme habe, hier zwischen extrovertiertem und introvertiertem Fühlen zu differenzieren. Offensichtlich sind die altruistischen Motive, die man FE zusprechen kann. Auf der anderen Seite ist es ja nicht so, dass FI-Doms diese nicht auch hätten, vor allem, wenn es darum geht, Leuten zu helfen, die sich so fühlen, wie man selbst (FI), die das selbe oder vergleichbares durchgemacht haben (SI).

Princess Carolyn: Dann… schreibe vielleicht dieses andere Buch. Vielleicht tut das dieses Buch auch.

Man hätte dieses Dialog noch weiter ausschmücken können, aber es wäre unnötig gewesen, da bereits alle Details im Dialog etabliert wurden: dieses Buch ist fröhlich, argumentiert PC zwischen den Zeilen und dem, was bereits gesagt wurde. Vielleicht kann es gerade dadurch auch den „kleinen Dianes“ helfen. PC geht auf Dianes Bedürfnis ein, anderen helfen zu wollen. Man kann nun in Frage stellen, ob PC ebenfalls das Wohlergehen der Kinder im Sinn hat, sicherlich sind ihr die Verkaufszahlen wichtiger, aber gleichzeitig versucht sie auch, Diane zu helfen. Sie geht pragmatisch auf ihre Gefühle ein und scheint etwas entdeckt zu haben, was Diane dabei helfen könnte, sich besser zu fühlen.

Diane: Ja?

Princess Carolyn: *Lächelt und nickt*

FI/FE über NI (Diane): PC kann letzten Endes nicht bestreiten, dass das Leid, das Diane durchmachen musste, keinen „höheren Zweck“ hatte, aber sie hilft Diane dabei, nach vorne zu blicken. Das „Ja?“ steckt voller Hoffnung, wie ein kleines, verletzliches Pflänzlein. PC spürt das und beendet das Gespräch mit einem ermutigenden Nicken.

Schön, wenn ihr es bis hierher geschafft habt! Ich würde mich ja sehr dafür interessieren, ob ihr Dinge anders eingeschätzt hättet. Und – vor allem, wenn ihr die Serie auch gesehen habt: was vermutet ihr, welche Typen sind Diane und Princess Carolyn? Princess Carolyn ist für mich als ENTJ in diesem Gespräch die eindeutigere von beiden, während ich Diane gerade die ersten Staffeln eher als INFJ eingeschätzt hatte, aber dann immer mehr zum Schluss gekommen bin, dass sie eher eine INFP ist. Jedenfalls mag ich beide Charaktere (und die Serie allgemein) sehr gerne.

Ich will an dieser Stelle auch nochmal erwähnen, dass dieser Dialogausschnitt keine Typanalyse der beiden Charaktere war. Typanalysen gehe ich eher wie ein Ermittler an, der beobachtet, recherchiert, Verknüpfungen macht, aber dabei versucht, nicht vorschnell jemanden zu verhaften. Erst wenn genug Indizien gesammelt wurden, ziehe ich eine vorsichtige Schlussfolgerung. Ein Dialog dieser Länge liefert in der Regel noch nicht ausreichend „Beweismaterial“, man bekommt eher ein Gefühl, einen Verdacht und kann in Zukunft versuchen, die eigenen Vermutungen zu falsifizieren. Sprich: versuchen, sie selbst zu widerlegen, bis man eine Behauptung aufstellt.

Und hier nochmal der Text in der Originalsprache.

Englisches Original

Diane: Princess Carolyn, wait. I understand, you’re trying to be helpful… in your own pushy, self-absorbed way.

Princess Carolyn: Oh, thank you!

Diane: But I don’t wanna write a middle-grade fiction detective series!

Princess Carolyn: I think you do, though! Because, when I was reading it, I could tell you were having fun.

Diane: Yeah, but I’m not writing a book to „have fun“. If I don’t write my book of essays now, I never will!

Princess Carolyn: So? Don’t write your book of essays.

Diane: I have to!

Princess Carolyn: Why?

Diane: Because if I don’t, that means all the damage I got isn’t good damage. It’s just… damage. I have gotten nothing out of it, and all those years I was miserable was for nothing. I could have been… happy this all time and written books about girl detectives and been cheerful and popular and had good parents, is that what you’re saying?! What was it all for?

Princess Carolyn: I… I don’t know, Diane. All I know is that this book about the girl detective is fun. I liked it. I like thinking that my daughter could grow up in a world with books like that! Or, if my daughter’s not a reader, a lucrative film adaptation.

Diane: When I was a little girl, I thought that everything, all the abuse and neglect, it somehow made me special. And I decided that someday, I would write something that would make little girls like me feel less alone. And if I can’t write that book…

Princess Carolyn: Then… then maybe write this other book. Maybe this book does that, too.

Diane: Yeah?

Princess Carolyn: *Smiles and nods*

Die dunkle Seite des INFJs

Wie bereits im ersten Beitrag dieser Serie, will ich nicht auf die offensichtlichen Schwächen der Typen eingehen, die man überall im Netz finden kann, sondern etwas tiefer gehen. Beim INTP, meinem eigenen Typ, konnte ich das noch relativ freimütig machen, denn bei all der Theorie konnte ich mich immer auch auf meine eigenen Erfahrungen beziehen. Beim INFJ kann ich zumindest auf Beobachtungen von Verwandten und Bekannten zurückgreifen. Selbstverständlich können diese Beobachtungen von der Norm abweichen – oder aber sie stellen die Norm dar, während ein INFJ-Leser von der Norm seines Typs in dem Bereich abweicht. Ich werde jedoch nie komplett anhand Empirik mit potenziellen Fehlschlüssen argumentieren, sondern versuchen, meine Erfahrungen mit INFJs so gut es geht mittels der Typologie-Theorie zu erklären.

Das Problem mit der Sensibilität

Zugegeben, dass INFJs sehr sensibel sind, ist eine offensichtliche und wohlbekannte Schwäche. Dennoch möchte ich mit dieser anfangen, da mein eigentlicher Punkt, den ich später aufführen werde, auf diesem aufbaut.

INFJs identifizieren sich wie kaum ein anderer Typ über ihre Ideale, was ihrem stark ausgeprägten introvertierten Intuieren (NI) entspringt. Dementsprechend können sie auch schnell getriggert werden – nicht selten auch, ohne, dass man es geahnt hätte, denn nicht immer tragen INFJs ihre Überzeugungen wie ein Aushängeschild vor sich herum. Was kann man hier jedoch überhaupt als ein Ideal bezeichnen? Natürlich kommen einem zunächst die üblichen Verdächtigen in den Sinn: politische und religiöse Ideale, aber dabei hört es nicht auf. Da INFJs durch ihr starkes introvertiertes Intuieren die Welt sehr subjektiv und im Vergleich mit den meisten anderen Typen sehr divers auffassen, können schnell Emotionen hervorkommen, wenn man Meinungen äußert, die mit dieser sehr speziellen Weltanschauung kollidieren. Reflektierte INFJs können das im besten Fall erkennen und differenziert beurteilen, aber selbst dann bleibt häufig ein bitterer Nachgeschmack während der Diskussion.

Weshalb viele INFJs prinzipiell nicht gerne diskutieren. Es gibt zwar durchaus viele Gegenbeispiele in der Philosophie und der Politik, aber ich glaube, auch dann ist es häufig ein leidvolles Eintreten für die eigenen Ideale und Ansichten, die so sehr mit der eigenen Identität verwickelt sind. Im besten Fall gibt es keinen Konflikt oder man geht diesem aus dem Weg. Wenngleich INFJs über relativ gut ausgeprägte Analyse-Fähigkeiten verfügen (dank ihres tertiärem introvertiertem Denken), verlieren sie sich nur ungern in Details, da diese natürlicherweise mehr Potenzial für Widerspruch bieten, als wenn man die Diskussion relativ allgemein hält und das Große Ganze betrachtet. Geht man dann doch ins Kleinkarierte, reagieren INFJs, wenn ihre Weltanschauung auf dieser Ebene kritisiert wird, defensiv und versuchen nicht selten, wieder „heraus zu zoomen“. Hier spielt auch das extrovertierte Fühlen eine Rolle, dem an Harmonie gelegen ist – man möchte gerne einen gemeinsamen Konsens finden, nicht die Unterschiede betonen. Deshalb gelten INFJs auch als gute Vermittler und Schlichter, weil sie geschickt darin sind, potenzielles Konfliktpotenzial unter den Teppich zu kehren. In konkreter Konfrontation auf die einzelnen Argumente und Fakten stellt sich diese Eigenschaft jedoch nicht selten als eine große Schwäche heraus und der INFJ wird rasch gereizt.

Das Problem mit den Details

Wir können also festhalten, dass INFJs in einigen Belangen Details lieber übergehen, häufig, um das übergeordnete Ziel im Auge zu behalten. Das Problem ist, dass dieses nicht selten weit in der Ferne liegt, viel Zeit vergehen kann, bis (wenn überhaupt) dieses erreicht wird und der INFJ in vielen Fragen dieselben Ansichten behält, nicht hinterfragt, weiterentwickelt, verwirft, und/oder ersetzt. Wie auch INTJs sind INFJs entsprechend anfällig für Stagnation: insbesondere bei INFJs durch besagte Abneigung gegenüber Details. Harte Fakten treten in Konflikt mit ihren Emotionen und Idealen. Hinzu kommt die Tatsache, dass INFJs sehr perfektionistisch sind: wenn man sich auf Details einlässt, erkennt man schneller kleinere Mängel, was Unsicherheiten hervorruft. Entzieht man sich Details, wird es jedoch auch schwierig, Kritik entgegenzunehmen – ist die Kritik zu allgemein und plump, wird sie wohl kaum jemand annehmen, typübergreifend. Bei INFJs ist es jedoch noch schwieriger, die Kritik richtig herüberzubringen, denn wie erläutert, haben sie auch Probleme damit, sich auf Details einzulassen, insbesondere, wenn sie sich mit ihren Schwächen befasst. Ich kann mir entsprechend gut vorstellen, dass dieser Beitrag schon für viele INFJs nicht unbedingt leicht verdauliche Lektüre ist, großes Lob, wenn ihr hier immer noch weiterlest und mich nicht hasst.

Nun ist es so, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass man aktiv daran arbeitet, sich zu ändern, wenn man sich schwer damit tut, Kritik anzunehmen. Bedenkt man die Klischees, ist es eine steile These, aber ich behaupte, dass ISFJs Veränderungen im eigenen Leben gegenüber affiner sind als INFJs. Gibt es nichts zu kritisieren, gibt es keinen Grund, Mühen und Zeit dort hinein zu investieren, sich zu ändern. Und Veränderungen bringen immer die Gefahr, Kontrolle zu verlieren.

Das Problem mit der Kontrolle

Gerade habe ich sie erwähnt: ISFJs bereiten sich, wie andere SJ-Typen auf Kontrollverluste vor, indem sie sich anpassen, aus vergangenen Erfahrungen lernen. Bei INFJs (und NJ-Typen generell) hat man häufig den Eindruck, sie betrachten sich selbst als ein unbewegbares Objekt, dem sich die Umstände anpassen müssen, nicht andersherum. Viele INFJs halten das nicht zwangsläufig für selbstsüchtig, nicht zuletzt, da sie häufig auch daran glauben, dass ihre Ziele und Ideale der Allgemeinheit helfen. Und während viele tatsächlich altruistische Motive haben, leidet ihre Authentizität an den hohen Ansprüchen der INFJs, die sie nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere haben. Es kommen schnell Zweifel aus, wenn der INFJ auf der anderen Seite verbissen an den eigenen Plänen festhält und nur unter größtem Widerwillen Platz für die Bedürfnisse anderer einräumt, weil sie z.B. nur schwer im eigenen Kalender unterzubringen sind und/oder man auch etwas anderes tun könnte, was den Idealen des INFJs eher entspricht. Sie versuchen entsprechend, andere von ihrem Standpunkt, der Sinnhaftigkeit ihrer Vorschläge zu überzeugen, gehen aber selbst ungern tiefer auf die Ideen anderer ein, wenn sie nicht genügend offensichtliche Überschneidungen mit den eigenen haben.

Das geschieht nicht aus Bösartigkeit, sondern aus Unsicherheit. Und diese entsteht gerade dann, wenn der INFJ glaubt, keinen Einfluss auf die Situation zu haben. Während ISTJs beispielsweise auch Abneigungen gegenüber dem Chaos haben, stellen sie sich diesem eher mit grimmiger Entschlossenheit und tun alles – im Zweifel passen sie sich sogar an, um dieses zu bekämpfen und Ordnung wieder herzustellen. Sie erweitern quasi ihre Komfortzone. INFJs hingegen ergreifen eher die Flucht, schotten sich ab und umgeben sich mit Dingen und Personen, von denen sie sich unterstützt fühlen. Wenn Personen, die ihnen wichtig sind, sie und/oder ihre Ideale herausfordern, müssen sie gegen den Impuls kämpfen, die Person ändern zu wollen oder sie aus ihrem Leben auszuschließen.

In die Zukunft schauen (ganz ohne Introvertiertem Intuieren)!

Es ranken sich ja schöne Legenden um bestimmte Persönlichkeitstypen, dass sie durch ihr stark ausgeprägtes Introvertiertes Intuieren in die Zukunft schauen könnten und besser als andere darin seien, bevorstehende Ereignisse vorherzusagen. Das ist ein höchstwahrscheinlich von ENTJs verbreitetes Gerücht (*Zwinker*). Bevorstehende Ereignisse vorhersagen geht aber trotzdem und viele beherrschen diese Kunst. Und zwar seriöse Wissenschaftler.

Und natürlich kann die Wissenschaft falsch liegen, wie es auch schon häufig der Fall war, aber sie ist erpicht darauf, sich selbst immer wieder zu korrigieren – und wenn wir wissen wollen, welches Wetter morgen wird, dann werden wir uns eher einem Meteorologen als dem Horoskop oder der Bibel zuwenden. Aus dem Grund, dass wir aus Erfahrung sagen können, dass der aktuelle wissenschaftliche Kanon die Entwicklungen auf unserem Planeten noch am häufigsten relativ treffsicher vorhersagt.

Kommen wir also zu einer der renommiertesten Zwischenstaatlicher Ausschuss von Wissenschaftlern: der Internationale Klimarat (IPCC) ist so ziemlich das zuverlässigste Forschungsinstitut, das wir zum Thema Klimaerwärmung haben – nicht ohne Grund beriefen sich die Staaten beim Beschluss des Pariser Abkommens auf den Sonderbericht für 1,5° vom IPCC. Ich muss und will hier niemandem erklären, inwiefern der Mensch für den Klimawandel, den wir gerade erleben verantwortlich ist – wenn der geneigte Leser nicht daran glaubt, alles klar, agree to disagree, kannst weiterklicken. Wenn man aber, und davon gehe ich bei den meisten meiner Leser aus, zu jenen gehört, die glauben, okay, 1,5° müssen wir erreichen, wenn das mit dem Klima nicht aus dem Ruder geraten soll… dann wird es jetzt auch aller höchste Zeit, danach zu handeln.

Die Sache ist, egal, wo man (politisch) steht – solange man nicht ohnehin in den nächsten zehn, zwanzig Jahren stirbt und keine Nachkommen hat, um die man sich sorgt, nie trivial:

Du kannst natürlich sagen: „Joa, Klimaschutz, das interessiert mich nicht so, ist mir nicht so wichtig“, aber damit sagst du dann im Grunde auch, dass dir Themen wie zum Beispiel Gesundheit, Flüchtlinge (zu denen man übrigens auch selbst ganz schnell gehören kann), Landwirtschaft (=Lebensmittelknappheit) und Bundeshaushalt (weil die Infrastruktur ständig von Katastrophen gestiefelt wird) nicht wichtig sind. Es geht uns alle an, das erkennen wir, wenn wir dazu in der Lage sind, um mindestens eine Ecke zu denken. Wenn du Rechtsextrem bist, hast du kein Bock auf mehr Fremde, die unbedingt in „dein“ Land wollen, wenn du dich als „Wertekonservativer Christ“ verstehst, hast du ja auch die biblische Verantwortung, „Gottes Schöpfung“ zu wahren, wenn du Hypochonder bist, willst du nicht noch einen Grund mehr, dir ein drittes Mal die Hände waschen zu müssen, nur um auf Nummer Sicher zu gehen. Was also tun?

Ich plädiere schon seit Jahren dafür, dass wir mit unserem Konsumverhalten Verantwortung übernehmen – und viele, mit denen ich darüber diskutiert haben, haben mir entgegnet: „Ja, aber das nutzt doch alles nix, wenn die Politiker in eine völlig andere Richtung fahren!“

Ich bin nach wie vor meiner Meinung, dass unser alltägliches Verhalten einen entscheidenden Faktor spielt, aber leider stimmt die oben genannte Behauptung in einigen Punkten. Einer der schwerwiegendsten davon, bei dem wir tatsächlich auf unsere Politiker angewiesen sind, ist der Kohleausstieg. Die Stiftung Klimaneutralität schreibt dazu:

„Da der Kohleabbau rund 70 % der Emissionen aus fossilen Energieträgern ausmacht, sollte der Schwerpunkt auf die deutliche Reduktion bis hin zum vollständigen Verzicht auf die Kohleverstromung gelegt werden. Auf Grundlage einer Empfehlung der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ sieht die aktuelle Gesetzeslage vor, den Kohleausstieg in Deutschland bis spätestens 2038 durchzuführen und bis dahin jährlich rund 2 GW an Kapazitäten aus Kohlekraftwerken abzuschalten. Studien zeigen jedoch, dass dieser Zeitrahmen nicht mit den Pariser Klimaschutzzielen vereinbar ist und die selbst gesteckten Ziele zur Emissionsminderung verfehlt. Gleichzeitig kann ein Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 – bei angemessenem Ausbau der erneuerbaren Energien – so gestaltet werden, dass die Energieversorgung nach wie vor sichergestellt ist. Nur so können
die CO2-Emissionen in einem Umfang gesenkt werden, dass die verschärften Klimaschutzziele des KSG erreicht werden.“

https://diw-econ.de/wp-content/uploads/DIWEcon_Wahlprogramme_Plausibilitaetsanalyse_v2.0.pdf Seite 15

Ist jetzt nur dumm, wenn nur zwei der sechs im Bundestag vertretenen Parteien das wollen. Genauer gesagt Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. Und in der (gerade eben oben verlinkten) Plausibilitätsanalyse der Stiftung Klimaneutralität kommen nur Die Grünen mit 3,63 den 4 eigentlich zu erreichenden Punkten, die für die Einhaltung des 1,5°-Ziels erforderlich wäre, nahe:

Peinlich für die SPD, hier gleichauf mit der CDU zu stehen, die nun wahrlich nicht das Image als Klimaschutz-Partei genießt.

Wenn man sich das Schaubild so anschaut, oder die Zeit hat, sich den Bericht komplett durchzulesen (Spoiler: man kommt im Grunde zum selben Ergebnis), dann wird relativ schnell klar: wenigstens nur annähernd umsetzbar sind 1,5°C nur mit einem Rot-Rot-Grün-Bündnis.

Ich will nun zwar niemandem vorschreiben, was zu wählen ist, aber – wenn man die Warnungen aus der Wissenschaft ernst nimmt, dann frage ich mich, was jemanden dazu bewegen könnte, zum Beispiel die FDP zu wählen. Gerne in die Kommentare damit, das ist nicht bissig gemeint, ich will es wirklich wissen, ich verstehe es einfach nicht und das bringt mich um den Schlaf. Ich will keine direkte Wahlempfehlung geben – aber ich will euch eindringlich darum bitten, macht euch Gedanken um den Klimawandel, bevor ihr am 26. euer Kreuz in der Wahlkabine setzt. Wie könnt ihr eure Stimme verwenden, um einen Unterschied zu machen? Es betrifft nicht nur eure Kinder und Enkel, es betrifft auch euch. Der Klimawandel wird auch an euren Finanzen und eurer Gesundheit nicht vorbeiziehen.

So, das musste raus. Sorry für die Schwarzmalerei, aber ich will einfach nur ehrlich sein und es sieht momentan eben auch einfach nicht gut aus. Wir können das Ruder aber noch herumreißen. Es ist noch nicht zu spät.

Apropos zu spät. Ich weiß, die meisten meiner Leser warten ungeduldig auf die Fortführung der aktuellen MBTI-Serie, an der ich momentan schreibe und es tut mir leid, euch warten zu lassen. Wahrscheinlich wart ihr etwas enttäuscht, stattdessen ein politisches Statement von mir zu lesen – und ich kann euch beruhigen, ich habe bereits angefangen, weiter zu schreiben – aber zwei Wochen vor einer der entschiedensten Bundestagswahlen, die wir je in Deutschland hatten, musste ich dieses Thema ansprechen.

Die dunkle Seite des INTJs

Wie bereits im ersten Beitrag dieser Serie, will ich nicht auf die offensichtlichen Schwächen der Typen eingehen, die man überall im Netz finden kann, sondern etwas tiefer gehen. Beim INTP, meinem eigenen Typ, konnte ich das noch relativ freimütig machen, denn bei all der Theorie konnte ich mich immer auch auf meine eigenen Erfahrungen beziehen. Beim INTJ kann ich zumindest auf Beobachtungen von guten Freunden und Bekannten zurückgreifen. Selbstverständlich können diese von der Norm abweichen – oder aber sie stellen die Norm dar, während ein INTJ-Leser sich stark von ihnen unterscheidet. Ich werde jedoch nie komplett anhand Empirik mit potenziellen Fehlschlüssen argumentieren, sondern versuchen, meine Erfahrungen mit INTJs so gut es geht mittels der Typologie-Theorie zu erklären. Um nicht denselben Fehler zu machen, den INTJs so häufig begehen, um gleich mal etwas kontrovers zu starten…

Das Problem mit der Empirik

Fangen wir mit einer Schwäche an, die tatsächlich recht klassisch für xTxJ-Typen ist, aber einige Schwächen, auf die ich später zu sprechen komme, besser erklären wird: der Hang dazu, beobachtete Dinge als generelles Gesetz zu begreifen. Einer meiner besagten INTJ-Freunde und ich spielen regelmäßig Tabletop-Spiele gegeneinander. Für all jene, die nichts mit diesem Begriff anfangen können (willkommen in der NT-Domäne btw), Tabletops sind Spiele, bei denen bemalte Plastikfiguren auf mit Geländestücken verzierte Tischoberflächen gegeneinander kämpfen. Etwas wie Schach, denn auch hier gibt es verschiedene „Trupp“-Typen mit verschiedenen Eigenschaften, aber der größte Unterschied liegt im Glücksfaktor. Denn wenn eine Figur angreift oder sich verteidigt, wird immer – abhängig von ihren Werten – gewürfelt, ob sie damit Erfolg hat, oder nicht.

Wenn der oben erwähnte INTJ also sieht, dass eine Einheit, die eine 50%ige Trefferchance hat, durch einen schlechten Wurf überhaupt nicht trifft, ist er schnell damit, diese als nutzlos abzutun und in Zukunft nicht mehr verwenden zu wollen. Dieses Verhalten ist begründet in den ersten beiden Funktionen des INTJs, wobei das extrovertierte Denken (TE) hier die wichtigere Rolle spielt: sie geht nach Effizienz, die durch Induktion gefiltert wird. Das Problem dabei ist, dass das Zufallsprinzip hierbei schnell ausgeschaltet wird, Eventualitäten mit einzubeziehen fällt vor allem introvertierten Denkern (Ti) und extrovertierten Intuierern (Ne) leichter. Dieser Effekt wird durch das introvertierte Intuieren (Ni) der INTJs verstärkt, welches dafür sorgt, dass der INTJ die Welt sehr symbolisch/metaphorisch wahrnimmt. Er sieht in einem zufälligen Ereignis also schnell Präzedenzfälle, die für zukünftige und vergleichbare Situationen richtungweisend sind und als Muster dienen werden.

Leider bezieht sich das nicht ausschließlich auf Gesellschaftsspiele, sondern auch auf andere Dinge im Leben. Der erste Eindruck von anderen Menschen kann täuschen, vor allem, wenn man bedenkt, dass man sich gegenüber einer völlig fremden Person in der Regel auch sehr anders verhält, als gegenüber einer vertrauten Person. Dementsprechend haben INTJs häufig Probleme damit, ihr Bild, das sie von anderen Menschen machen, anzupassen und werden von Veränderungen, die ihre Mitmenschen durchmachen, eher überrumpelt. Die INTJs, die ich kenne, sind eher pessimistisch veranlagt und blenden z.B. eher positive Veränderungen als Ausnahmen aus, wodurch sie die Neigung haben, bestimmte Mitmenschen zu unterschätzen. INTJs, die, wie alle NT-Typen den starken Drang dazu haben, Dingen auf den Grund zu gehen und zu verstehen, sind dadurch schnell frustriert – das könnte einer der Gründe sein, weshalb sich INTJs ungern auf andere Menschen einlassen, wenn es andere Dinge gibt, die zumindest für sie einfacher zu verstehen sind.

Das Problem mit der Stagnation

Es wird häufig gesagt, dass xSxJ-Typen, vor allem ISTJs die unflexibelsten Lebensstile führen, aber in vielen Bereichen würde ich behaupten, dass das noch viel mehr auf INTJs zutrifft. „Never change a running system“ ist in erster Linie auf TE zu beziehen, trifft also sowohl auf ISTJs als auch auf INTJs zu. Allerdings beziehen ISTJs ihren Erfahrungsschatz etwas „wissenschaftlicher“ in ihr Urteil mit ein, der auf ihrem introvertierten Empfinden (SI) basiert: sie sammeln so viele Daten, wie möglich, um die Gegenwart damit abzugleichen. INTJs hingegen nehmen den oben beschriebenen Präzedenzfall und studieren ihn lieber ausgiebiger, als neue Beobachtungen zu machen. Die für NI-Typen berühmt-berüchtigte Hartnäckigkeit und ihr Fokus ist in diesem Fall nicht nur eine Stärke: sie verlieren sich schnell in einem Hasenloch von Bedeutungen und Interpretationen. Zur Verteidigung der NI-Typen muss man sagen, dass sie häufig mit ihren Interpretationen nah an die Wahrheit kommen, doch das kann sich schnell zu ihrer Hybris entwickeln, wenn sie sich komplett verrennen, was eben auch ab und an vorkommt, obwohl sie sich so sicher waren.

Der Sturz zurück zur Realität schlägt dann umso härter ein – ein Grund mehr für den INTJ zu sagen: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Erfolgreiche INTJs sehen keinen Grund darin, ihre üblichen Aktivitäten zu ändern, warum auch? INTJs, denen eine Sache schwer fällt sind, sehen wenig Sin darin, sich in neue Dinge zu stürzen, die sie noch weniger verstehen. Lieber versuchen sie das hundertundzweite Mal, in dem, was sie bereits tun, besser zu werden. Diese Form der Stagnation kann sich auch sowohl positiv als auch negativ auf ihre Beziehungen auswirken: im besten Fall befindet sich der INTJ in einer Beziehung zu einem Menschen, die ihm dabei hilft, zu wachsen und ihn ausgleicht und er wird alles dafür tun, diese Beziehung aufrechtzuerhalten und auszubauen, wenn er sich dafür bereit fühlt. Im schlimmsten Fall befindet er sich in einer unausgeglichenen Beziehung, die für ihn oder beide nur Stress bedeutet, er aber größte Schwierigkeiten damit hat, sie zu beenden. Die wenigsten INTJs werden aufgeben, wenn die Möglichkeit dazu besteht, weiterzukämpfen – selbst, wenn es sinnvoller wäre, neue Wege einzuschlagen.

Anders als xSxJ-Typen, die Veränderungen aus einer gewissen Bequemlichkeit vermeiden, vermeidet der INTJ neue Erfahrungen aus seinem Willen zur Meisterschaft. „Warum sollte damit anfangen, Koch zu werden (selbst, wenn ich ein Feinschmecker bin), wenn ich die Zeit investieren könnte, ein besserer Pianist zu werden, indem ich übe?“

Das Problem mit der Lethargie

Im schlimmsten Fall erreicht aber auch der Profi-Pianist ein Plateau, in dem er feststellt, dass er nicht mehr weiterkommt. Ein besserer Koch zu werden, würde ihn nicht zwangsläufig aus dieser Misere helfen, aber ein INTJ, der merkt, dass sein Plan nicht aufgeht, wird zynisch, bitter und regelrecht depressiv, vor allem, wenn besagter Plan für mehrere Jahre verfolgt wurde und nicht fruchtet. Das Problem mit dem „Fruchten“ ist, dass häufig nicht einmal klar definierte Ziele vorhanden sind, außer einem schwammigen: „besser werden“, „mehr Geld verdienen“ oder – im Falle von INTJs nicht ganz so häufig „mehr Ruhm anhäufen“. Das sind Ziele, bei denen immer mehr geht, bodenlose Löcher. Wenn man nicht mehr bekommt oder es gar weniger wird, fühlt es sich so an, als wäre man jahrelang einen Berg emporgeklettert, der auf einmal zu steil geworden ist, als dass man weiter an ihm heraufklettern könnte – auf der anderen Seite sieht man es nicht ein, den weiten Weg wieder herunterzuklettern. Andere, die versuchen, denselben Berg zu erklimmen, betrachtet der INTJ mit zynischem Spott, während er jene neidisch und voller Selbsthass betrachtet, die an ihm vorbeiziehen. Die Bereitschaft, etwas Neues anzufangen, könnte im Idealfall auch so betrachtet werden, dass das, was man bisher getan hat, bereits gut genug ist, sodass man es pausieren kann. Es gibt keinen abgeschlossenen Weg, genauso, wie es keine feste Anzahl an Wegen gibt. Disziplin bedeutet manchmal auch, loslassen zu können.

Es gäbe ja noch viel mehr Schwächen…

…aber dann würde ich ja ein neues Thema aufmachen und sich intensiv mit mehr als nur einem zu befassen, wäre von den meisten INTJs zu viel verlangt 😉

Die dunkle Seite des INTPs

Es macht oft den Eindruck, dass INTPs eher verkopfte Theoretiker als Social Butterflies sind und manchmal eher Robotern als Menschen ähneln. Aber gerade bei dieser groben Beschreibung könnte es möglich sein, dass man sich nur das Etikett und nicht den Inhalt der Box angeschaut hat. Ich denke, dass auch viele Menschen, die sich als INTPs identifizieren, selbst etwas zu „versimpeln“ und bestimmte Aspekte ihrer Persönlichkeit nicht bemerken oder bemerken wollen. Möglicherweise irrt man sich aufgrund überzeichneter Klischees auch mit der Zuordnung des Persönlichkeitstyps. Ich will mit der „Die dunkle Seite (…)“-Serie mehr Licht auf die negativen Aspekte werfen, die selten bis gar nicht in den geläufigen Typ-Beschreibungen zu finden sind. Der INTP scheint mir nicht nur deshalb ein guter Start zu sein, weil ich mich selbst zu diesem Typ zähle, sondern auch, weil er, meiner Sicht nach, einer der Typen scheint, der mit am häufigsten einfach nur mit ein paar Labeln („Nerd“, „klug“, „sozial unbeholfen“, „naiv“) abgestempelt wird, aber etwas mehr Tiefe mit sich bringt, als es möglicherweise den Anschein macht. Diese findet sich natürlich auch in positiven Aspekten, aber auf die werden in anderen Quellen schon zu genüge eingegangen. Legen wir also los:

Das Problem mit der Gruppenzugehörigkeit

Wenn man einen INTP kennenlernt, könnte man meinen, er mag ganz einfach keine Partys, keinen Small Talk und würde am liebsten alle bemerkbaren Emotionen, die um ihn herum aufkommen, wegfiltern. Man könnte begründen, er sei so distanziert und teilweise kühl, weil sein FE (Feeling Extroverted: extrovertiertes Fühlen) nicht besonders hoch entwickelt wäre. Während dieses tatsächlich nicht sein Steckenpferd ist, verhält es sich aber etwas anders, als man eventuell annehmen würde. Man darf nicht vergessen, dass sein FE immer noch präsent ist und eine tragende Rolle in seiner Persönlichkeit spielt. Dass es nicht so weit entwickelt ist, ist ungefähr vergleichbar mit einer Familie: nur, weil das jüngste Kind darin nicht „weit entwickelt“ ist, spielt es dennoch eine wichtige Rolle in der Familie. Bei einem Familienausflug müsste man, gerade weil das Kind noch nicht so weit ist, immer mal wieder anhalten und die Windel wechseln. Diese Windel wäre im Fall des INTPs das extrovertierte Fühlen. Die entsprechenden Bedürfnisse kommen dem INTP selbst, sofern er sie wahrnimmt, häufig als irrational vor, nicht selten als störend. Das bedeutet, dass der INTP, selbst, wenn er es vermutlich nicht zugeben würde, ein Bedürfnis hat, „dazu“ zu gehören. Vielleicht nicht unbedingt zu einer speziellen Gruppe, aber zu irgendeiner. Während besonders primäre introvertierte Fühler (INFP, ISFP) vor allem auf ihre eigene Empfindung von richtig/falsch setzen und Individualismus viel Wert verleihen, erkennen INTPs diesen Wert zwar ebenfalls, müssen sich aber aktiver von der „Weisheit der Masse“ abschirmen. Trotz ihres kritischen Denkens haben sie ganz FE-typisch zumindest die Tendenz, dem gesellschaftlichen Konsens zu folgen, oder, sind sie sich dieser Tendenz bewusst, sich ganz bewusst von diesem zu distanzieren und automatisch konträre Positionen zu vertreten. Dadurch sind diese INTPs jedoch mindestens genau so vom gesellschaftlichen Konsens beeinflusst.

Die offensichtliche Lösung, wenn man sie so nennen will, bleibt die Isolation, wenn es darum geht, dass der INTP zu unabhängigen Schlüssen kommt. Entweder direkt oder zumindest emotional – so sind zumindest die offensichtlichen Klischees erklärt, aber das extrovertierte Fühlen wird stark gedrosselt. Hier ausgewogen zu agieren, fällt INTPs sehr schwer. Häufig werden sie von Freunden als albern und bei Zeiten sogar als kindisch bezeichnet und das liegt meistens daran, dass sie ihre Emotionen, denen sie selbst nicht zu viel Bedeutung zukommen lassen wollen, karikaturhaft und überzeichnet ausdrücken. Anders als die Person, die laut lacht, weil sie ihre Unsicherheit übertünchen will, wird die Emotionalität hier absichtlich als absurd dargestellt. Gleichzeitig, wie im vorigen Absatz erwähnt, will der INTP trotzdem Teil der Gesellschaft sein und Gefühle sind demnach ein „notwendiges Übel“, die man „eben zeigen muss“. Im Grunde genommen ist dieses Verhalten zu vergleichen mit der Aussage: „Ihr verhaltet euch in meinen Augen affig, schaut her, ich verhalte mich nun genau so – darf ich ein Teil von euch sein?“

Wie zu erwarten, trägt diese Kommunikationsstrategie nur selten Erfolg. Im besten Fall wird der INTP dabei als wie oben erwähnt als albern und nicht unbedingt ernst zu nehmen wahrgenommen, häufig wird er jedoch auch einfach nur als sehr seltsam oder sogar hysterisch empfunden – oder man fühlt sich auf den Schlips getreten, sieht die Maskerade des INTPs als satirische Kritik am eigenen Verhalten an, was sie in gewisser Hinsicht tatsächlich ist. Der INTP fühlt sich nach seinen missglückten Versuchen, Kontakte zu knüpfen oder pflegen, abgeschoben und isoliert sich. Beide kritische Stimmen, die eine, die sagt, die anderen seien einfach nur zu dumm, die andere, man sei selbst zu schwer von Begriff und verstehe deshalb die anderen nicht, werden lauter und der INTP findet sich schnell wieder in der Eigenisolation wieder.

Die weniger offensichtliche Lösung ist also, dass der INTP die kritischen Stimmen für soziale Aktivitäten zurückfahren muss, was, da sie hauptsächlich durch seine primäre Funktion, das Introvertierte Denken („TI“ for future reference) sprechen. Das fühlt sich dann in etwa so an, wie für einen professionellen Theaterschauspieler, der bei einer Theateraufführung seines Kindes zuschaut und hinterher von ebenjenem gefragt wird, wie es denn war. Wenn er sagt: „Toll, also, wenn man bedenkt, dass du ein Laie und ein Kind bist“, dann wäre das absolut ehrlich, aber keine taktvolle, angemessene Antwort. Der INTP muss seine Reaktion entsprechend bei einem „Toll!“ belassen und sich den Rest denken. Das bedeutet: wenn bei einem Familientreff jemand etwas sagt, was nicht ganz der Wahrheit entspricht – nicht korrigieren, wenn nicht unbedingt nötig. In vielen Fällen ist es das nämlich tatsächlich nicht. Wenn jemand emotional wird – nicht ignorieren, aber sich auch nicht darüber lustig machen. Vor allem sollte der INTP hier erkennen, dass nicht er zwangsläufig der „Überlegene“ ist – nur, weil man mit den eigenen Emotionen nicht besonders gut verdrahtet ist, bedeutet das nicht, dass Emotionen generell eine Schwäche sind. Selbst, wenn man der Meinung sein sollte, kann auch der INTP nicht abstreiten, dass Emotionen in ihm arbeiten – umso tragischer ist es, dass er seine im Gegensatz zu vielen anderen Persönlichkeiten so häufig nicht richtig deuten kann und zum Teil sogar unbemerkt bleiben, wenngleich sie seine Handlungen beeinflussen. Kommen wir also zum nächsten Punkt:

Das Problem mit der Emotionalität

Es wäre ein Trugschluss zu sagen, dass Denkertypen weniger Emotionen hätten als Fühlertypen. Wir sagen schnell Dinge, wie „Er ist eine emotionale Person, du solltest ihn nicht reizen“ oder „Sie ist eiskalt. Ihr wird es völlig egal sein“, als gäbe es Leute, die nicht in der Lage darin seien, Emotionen zu verspüren, oder, positiv ausgedrückt, wären „immun“ dagegen. Das, was wir hier beschreiben, ist jedoch eher vergleichbar mit der Sensibilität der Sinne, während die Emotionen an sich die Dinge sind, die überhaupt erst die Sinne triggern. Wenn zwei Personen sich in den Finger schneiden, kann es sein, dass eine von beiden Personen weniger Schmerzen empfindet, als die andere, was nichts daran ändert, dass beide Personen Schnitte im Finger haben. Das stärkere Empfinden wird die sensiblere Person jedoch möglicherweise zu anderen Verhaltensweisen anregen, sich zum Beispiel direkt den Finger zu desinfizieren und zu verbinden, Schmerztabletten zu nehmen oder andere Betäubungsmittel, während die andere Person eventuell nur ein Pflaster auf die Wunde klebt, um nicht alles voll zu bluten, aber die Wunde darüber hinaus ignoriert. Ähnlich wie bei letzterer Person verhält es sich bei INTPs mit ihren Emotionen. Sie werden häufig ignoriert, was, um bei der Parabel zu bleiben, zu Entzündungen führen kann. Die Emotionen können auch nur solange ignoriert werden, bis sie sich zu sehr anstauen. Anders als die emotionalen Ausbrüche von introvertierten Fühlertypen, die in gewisser Hinsicht häufiger dazu neigen, Emotionen in sich hinein zu fressen, wissen INTPs häufig gar nicht mal richtig, was eigentlich gerade den Ausbruch verursacht hat und sind sich in einigen Situationen nicht einmal darüber bewusst, dass sie emotional werden. Auf überraschte, besorgte oder ängstliche Hinweise wie „du wirst gerade sehr laut/emotional/hysterisch“ reagieren INTPs dann nicht selten schnippisch und streiten den „Vorwurf“ ab. Früher oder später müssen sie sich jedoch eingestehen, dass die zu lange ignorierten Emotionen ihren Tribut eingefordert haben, was wiederum dazu führen kann, dass sich der INTP weniger achtet, da er sich nicht mehr in Kontrolle über die eigene Person wähnt.

Die offensichtliche Lösung ist es, aufmerksamer zu sein, wenn sich Gefühle regen und diese anzuerkennen. Wenn ein INTP bemerkt, dass er zum Beispiel neidisch ist, dann wäre es nicht hilfreich, den Neid zu leugnen, sondern ihn einzugestehen. In der Regel sind INTPs sehr diszipliniert, wenn es um Dinge geht, die ihnen wichtig sind – und wenn sie sich ihrer Emotionen bewusst sind, können sie sich bewusst dafür entscheiden, nicht den dadurch entstandenen Impulsen nachzugehen. Möglicherweise würden gerade hier viele INTPs oder Menschen mit INTPs in ihrem Umfeld widersprechen, dass sie nie oder selten merken würden, dass INTPs besonders impulsiv agieren würden, da sie meistens sehr gefasst, sehr kontrolliert und nüchtern wirken. Das ist jedoch nur die Fassade. Eine impulsive Handlung kann auch mit einem perfekten Pokerface durchgeführt werden. Es ist nicht verwunderlich, dass INTPs beispielsweise rückblickend häufig davon berichten können, sich selbst ihre Beziehungen sabotiert zu haben oder fragwürdige Entscheidungen getroffen zu haben, ohne groß darüber nachgedacht zu haben, was sie ja normalerweise in viel zu großem Ausmaß tun.

Ein „In-Sich-Gehen“ in welcher Form auch immer, kann dem INTP hierbei helfen, sich selbst auszubalancieren. Kaum eine Schwäche ist so gefährlich wie die, die man abstreitet, zu besitzen. INTPs sind, was Emotionen angeht, in etwa ähnlich gefährdet, wie betrunkene Menschen, die sich zu lange in der Kälte aufhalten. Wenn es gefährlich wird und sie merken, dass sie frieren, ist es meistens schon zu spät. Eine Freundschaft ist bereits in die Brüche gegangen oder der Job wurde bereits gekündigt.

Das Problem mit der Überkompensation

Früher oder später lernt der INTP auch Dinge kennen, die ihm wichtig scheinen. Ideale, seien sie politischer oder ganz individueller, persönlicher Natur fangen an, sein Denken zu prägen und dementsprechend zu beeinflussen. Da der INTP wie oben bereits geschildert durchaus ein emotionales Innenleben hat, aber keine besonders intime Verbindung dazu pflegt, kann es sein, dass sich die Emotionen in diesen Ideologien auf eine „rationalere“ Weise wieder finden – Sozialismus, Umweltschutz, aber auch Nationalismus oder Libertarismus beispielweise sind auch emotional geprägte Ideologien, bei denen mitunter Gerechtigkeitsempfinden, Stolz und Mitgefühl stark getriggert werden. Diese emotionalen Facetten sind jedoch eingebettet in Prinzipien, die sich auch vermeintlich frei jeglicher Gefühlsduseleien erklären lassen: Sozialismus und Libertarismus sind beispielsweise auch Wirtschaftsformen, bei denen man nüchtern sagen könnte: „Es geht einfach nur um die gesamte Maximierung des Glücks“.

Wie alle NT-Typen finden sich INTPs, selbst, wenn sie sehr introvertiert sind, schnell in Diskussionen wieder. Mit einer eigenen Meinung ausgestattet oder, wenn nicht das, dann zumindest mit dem Drang, die Meinungen anderer zu sezieren, haben sie auf einmal eine Möglichkeit gefunden, sich mit anderen Menschen auszutauschen und aufgrund ihrer oberflächlichen Distanziertheit dabei auch nicht selten eine relativ gute Figur abzugeben. Häufig sehr redegewandt und belesen kann schnell der Eindruck entstehen, dass INTPs ihren Diskussionspartnern gegenüber haushoch überlegen sind – wenn man noch bedenkt, dass sie dabei meistens recht gelassen bleiben, während der andere aufgebracht nach Argumenten sucht, geben sie dabei, in gewisser Hinsicht eine gute Figur ab. Gleichzeitig bedeutet Eloquenz nicht gleich, dass der Inhalt von höherer Qualität ist und nicht selten bedienen sich INTPs auch rhetorischer Tricks, um die Argumente ihres Gegenübers zu entschärfen. Man muss nicht um mehrere Ecken denken müssen, um zu erkennen, welche Probleme das mit sich führt: der INTP wird als arrogant und besserwisserisch empfunden und er verhärtet sich in seiner Meinung, die nun auf ihn selbst auch als „richtiger“ erscheint, weil er so viele Diskussionen seiner Auffassung nach „gewinnt“.

Und auch beim INTP kommen Gefühle zwangsläufig früher oder später ins Spiel, nicht zuletzt, da es sich bei Ideologien auch immer noch um Fragen der Moral handelt und Diskussionen um moralische Ansichten schnell hitzig werden können. Selbst, wenn der INTP gefasst bleibt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, an einen Vertreter des entgegengesetzten ideologischen Spektrums zu geraten, der schnell laut, persönlich und leidenschaftlich wird. Und wenn es etwas gibt, was INTPs die Fassung verlieren lässt, dann sind es andere Personen, die den INTP damit überraschen, wie dumm sie (in seinen Augen) sind. Kombiniert man diesen Eindruck mit dem Empfinden der eigenen ideologischen Überlegenheit, nimmt das Wesen des INTPs schnell arrogante Züge an. Darüber hinaus werden Vorurteile gestärkt und Urteilsvermögen weiterhin getrübt, wenn sich der INTP sich auf einmal doch, wie insgeheim ersehnt, in einer Gesellschaft gleichgesinnter wiederfindet, die ihn in seiner Meinung bekräftigen. Wenn er Anhänger einer nationalistischen Partei ist, wird es genau so Schulterklopfen von den Parteifreunden geben, wenn er argumentiert, was alles schädlich daran wäre, wenn mehr Ausländer ins Land kommen, wie er es als Vertreter der Linken von den Genossen bekommt, wenn er für das Gegenteil plädiert.

Das ist es, was ich schließlich mit „Überkompensation“ meine: letztlich gibt der INTP seine Neutralität und Objektivität auf, indem er sich einer Sache verschreibt und in gewisser Weise Teil einer Gruppe wird. Sein extrovertiertes Fühlen, von Definition aus fremdbestimmt, beginnt, sein introvertiertes Denken zu überschatten.

Wie immer: eine Frage der Balance

Ich will keineswegs davon abraten, dass INTPs in die Politik gehen oder Aktivisten werden sollen. Ich will nur auf die Gefahren eingehen, die mit solch einer Entscheidung einherkommen. Am Ende des Tages hat ohnehin jeder von uns eine politische Einstellung (sollte das jemand in Frage stellen, gerne in die Kommentare schreiben, das wäre nochmal einen Artikel an sich wert) und Debatten halten die Demokratie am leben. Wichtig ist es nur, für den INTP, den emotionalen Ausgleich nicht in Diskussionen zu finden. Das extrovertierte Fühlen darf nicht die Überhand nehmen, aber auch nicht ignoriert werden und am besten sind aufrichtige Freundschaften dafür, so kitschig sich das auch anhören mag. Ich denke, gerade junge INTPs sind gut damit beraten, sowohl die eigene Meinung, als auch die der anderen nicht wichtiger zu machen, als sie sind. Soll heißen, es gibt eine Zeit zum diskutieren und eine Zeit, um einfach nur gemeinsam über Bücher zu schwärmen, Spiele zu spielen, zu scherzen, etc. und den Kritiker auch einfach Mal ruhen zu lassen.

Selbst die größten „Belanglosigkeiten“ für INTPs, mögen sie auch kräftezehrend sein, dienen einem gewissen Ausgleich. Um das Thema auch noch angeschnitten zu haben, denn es passt gut zum Stichwort „Ausgleich“: INTPs sind auch gut damit beraten, sich nicht nur um ihre emotionalen Bedürfnisse zu kümmern, sondern auch, um ihre körperlichen. Wenige Typen sind so in die eigene Gedankenwelt zurückgezogen, wie der INTP. Da sich sein Alltag in der Regel im Kopf abspielt, werden physische Signale oft ausgeblendet. Als Folge passieren schneller kleinere oder auch größere Unfälle im Haushalt, weil man mal wieder nicht richtig aufgepasst hat und Zustände wie Müdigkeit oder Hunger werden oft erst dann wahrgenommen, wenn sie einen kritischen Punkt erreicht haben. Um dem entgegenzuwirken, sind körperbezogene Tätigkeiten wie Sport und bestimmte Meditationstechniken sinnvoll

Die dunkle Seite der Persönlichkeitstypen – Vorwort

Mittlerweile gibt es relativ viele Beschreibungen der 16 Persönlichkeitstypen und in der Regel wird auf die selben Eigenschaften eingegangen, die für Leute, die sich schon länger mit den MBTI / Typologie befasst haben, relativ selbstverständlich sind. INFPs sind einfühlsam und verträumt, aber unorganisiert und übersensibel. ENTJs sind willensstark und visionär, aber nicht sonderlich empathisch und ungeduldig. Viele dieser positiven und negativen Eigenschaften kann man sich ableiten, wenn man die grundlegende Theorie über die kognitiven Funktionen verstanden hat.

Viele bestimmte Bereiche der Persönlichkeit bleiben jedoch im Schatten und/oder werden ungern angesprochen. Ein Problem, das ich mit den meisten Typenbeschreibungen habe, ist, dass sie die Persönlichkeitstypen hauptsächlich positiv beschreiben – und da zähle ich meine Beschreibungen auch dazu, selbst, wenn sich einige Typen (die üblichen Verdächtigen, zugegebenermaßen), auch darin zum Teil angegriffen fühlten. Das Problem darin ist, dass wir gerne das glauben und uns selbst zusprechen, was sich gut anfühlt und Negatives gerne ausblenden. Darüber hinaus werden bestimmte negative Punkte von entsprechenden Typen sogar häufig als „interessante Persönlichkeitsmerkmale“ empfunden. Wenn man einem ENTP sagt, ihm sei nichts heilig, er nimmt keine Rücksicht auf Traditionen und die Gefühle, die damit verbunden seien, dann wird er das in den meisten Fällen wahrscheinlich eher als Kompliment empfinden, selbst, wenn er weiß, dass es als Kritik gemeint war.

In dieser neuen Serie von mir über die 16 Persönlichkeitstypen will ich den Finger auf die wunden Punkte legen, die meiner Erachtung nach selten oder gar nicht angesprochen werden. Zum einen will ich davor betonen, dass ich keine akademische Ausbildung genossen habe, die auch nur ansatzweise das Feld der Psychologie berührt und deshalb kein Fachmann bin, sondern nur ein Typologie-Enthusiast, der sich gerne mit anderen Enthusiasten austauscht. Zum anderen werden viele Beschreibungen in künftigen Artikeln entweder groben Verallgemeinerungen (ich schließe z.B. von den wenigen ISTPs die ich kenne [und eventuell gar keine sind?] auf alle ISTPs) oder rein theoretischen Annahmen ohne empirischem Nachweis basieren. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich zu jedem der 16 Typen einen tiefgründigen Beitrag schreiben werde, wenn ich nicht den Eindruck habe, genug über sie zu wissen.

Mit dem Verfassen dieser Texte erhoffe ich mir mindestens anregende Diskussionen – alles, was ich schreiben werde, ist streitbar – und im besten Fall eine Hilfe, sich selbst und andere ehrlicher und besser kennen zu lernen. Damit ich auf keinen Fall als überheblicher Kritiker herüberkomme, der viel austeilt, aber selbst nicht einstecken kann, werde ich meinen ersten Eintrag meinem eigenen Persönlichkeitstypen widmen: dem INTP.

Die 16 Typen als Fantasy(Rollenspiel-)helden

Ihr könnt so froh sein, auf diesen Artikel gestoßen zu sein, denn nun werdet ihr endlich erfahren, welche Rollenspielklasse in einem Fantasysetting aufgrund eurer Persönlichkeit am besten zu euch passt! Uuui!

Okay. Das ist jetzt nicht wirklich ernst zunehmen und nur als kleine, unterhaltsame Lektüre am Rande gedacht, eigentlich sollte ich so etwas alleine schon bei der Überschrift ja nicht erwähnen. Übrigens – ich stütze mich hier auf kein bestimmtes Rollenspielmodul wie Dungeons & Dragons, Das Schwarze Auge oder dergleichen – das sind einfach nur Archetypen, wie ich sie mir vorstelle. Möglicherweise weicht meine Vorstellung eines Mönchs also stark von eurem ab.

Genug des Geplänkels! Stürzen wir uns ins Abenteuer! Aber wer geht als was?

ENFJ– Paladin
Der strahlende Held! Der Verteidiger der Tugenden! Stets mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen ermutigt er seine treuen Mitstreiter zu Höchstleistungen – aber nicht nur durch bloßes Gerede, oh nein! Die Rüstung des ENFJ-Paladins ist zwar hochglanzpoliert, aber hat in der Tat ihre Schrammen und Kerben, denn dieser mutige Anführer stürmt als inspirierendes Vorbild an vorderster Spitze in die Schlacht.

Besondere Fähigkeit: „Schwert der Ehre“ – Sobald die Ehre des ENFJ-Paladins in irgendeiner Weise angegriffen wird, brennt sein Langschwert auf und verursacht zusätzlichen Flammenschaden. Niemand stellt seine Ideale in Frage, geht’s noch?!

INFPDruide
Der INFP-Druide sieht mehr als der Rest seiner Gefährten – er kann nicht nur mit Tieren und Pflanzen kommunizieren, er spricht zur Welt selbst, sieht ihr Leiden und versucht, es selbst aufopferungsvoll zu mindern. Dafür ist er bereit, seine Isolation aufzugeben und mit einer Gruppe bunt zusammengewürfelten Abenteurern zu ziehen. Und während diese ihn anfangs noch für einen seltsamen Kauz halten, stellen sie bald fest, dass der INFP ein wahrer Freund ist, der sie selbst besser kennen lernt, als sie sich selbst.

Besondere Fähigkeit: „Verwandlung“ – Manchmal wird es dem INFP-Druiden einfach zu viel und er kann sich in ein Tier seiner Wahl verwandeln, zum Beispiel in eine Maus, um sich schleunigst zu verkriechen. Oder aber in einen wütenden Tiger, wenn er wirklich die Schnauze voll hat. Irritierte Blicke seiner Gefährten garantiert.

INTP– Zauberin
Man lernt nie aus. Nach diesem Motto lebt die INTP-Zauberin. Sie bricht nicht des Ruhmes oder des Geldes wegen auf ins Abenteuer, sondern, um mehr über die Welt zu erfahren und ihr Wissen in praktischer Anwendung austesten zu können. Ihre ohnehin mächtigen Zauber sind ihr dabei nie perfekt genug und nicht selten ist sie ein wenig enttäuscht darüber, dass ihre Gefährten ihren archaischen (wenn auch nützlichen) Feuerballzauber viel eindrucksvoller finden, als ihren verzauberten Hut, der fast alle gängigen Tavernenlieder singen kann! Hallo?!

Besondere Fähigkeit: „Die Stolze Wortstreiterin“ – Die INTP-Zauberin erhält während einer Diskussion über ihr Fachgebiet Bonuswürfel. Ganz gleich, ob sie bessere Argumente hat oder nicht, hinterher glaubt sie so oder so, dass sie die Diskussion „gewonnen“ hätte und erhält für den Rest des Tages einen Buff auf ihre Willenskraft.

ENTP Trickster
Der charmante Betrüger, dem man nicht lange böse sein kann. Mit flinker Zunge redet der ENTP-Trickster sich genau so schnell wieder aus Schwierigkeiten, wie er in sie hineingerät. Und wenn das doch nicht reicht, beherrscht er Illusionszauber wie kein Zweiter und kann sich mit Wurfmessern auch zur Wehr setzen. Die meisten seiner Gefährten sind sich trotz aller gemeinsam bestandener Gefahren oft immer noch nicht sicher, ob man ihm wirklich trauen kann, doch trotz all der Lügen und Neckereien trägt der ENTP-Trickster sein Herz am rechten Fleck.

Besondere Fähigkeit: „Zauber der vierten Wand“ – Manche Charaktere erklären ihn mitseiner Theorie, dass sie eigentlich alle in einer Fantasiewelt leben für eine verrückte Verschwörungstheoretikerin, aber ahnen nicht, wie nah der ENTP-Trickster der Wahrheit kommt. Mit seinem Zauber, der die vierte Wand durchbricht, kann er die Würfel am Spieltisch einer anderen Dimension so beeinflussen, dass sie zu seinen Gunsten fallen.

ENTJDämonenbeschwörerin
Ja, Dämonenbeschwören ist schwarze Magie und das ist verboten. Ja, im Grunde genommen versklavt die ENTJ-Dämonenbeschwörerin an sich unschuldige, wenn auch grässliche, furchterregende Wesen, indem sie diese einfach aus einer anderen Sphäre reißt und ihnen ihren Willen aufknechtet. Und ja, meistens ist sie damit nicht einmal sonderlich subtil und ihre dämonischen Sklaven richten nicht selten ein Blutbad an. Na und? Die ENTJ-Dämonenbeschwörerin weiß, dass Effizienz keinen Platz für Ästhetik hat und der Zweck die Mittel heiligt.

Besondere Fähigkeit: „Club der Untoten Dichter“ – Aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einem dunklen, eigentlich verbotenen Orden, kennt die ENTJ-Dämonenbeschwörerin alle Erzschurken beim Vornamen, mit einigen trifft sie sich sogar nach wie vor zum Satansbibelkreis. Durch diese Verbindungen hat sie Einblicke in die Denkart ihrer Gegenspieler und erhält einmal pro Abenteuer vom Spielleiter Informationen über die ein wichtiges Detail deren Pläne.

INTJ– Schwertmagier
Für den INTJ-Schwertmagier wäre es zu simpel, sich wie der Barbar einfach nur mit einem Schwert ins Abenteuer zu stürzen und zu unpraktisch, wie die Zauberin wochenlang Bücher zu lesen, ohne dabei etwas Praktisches geschaffen zu haben, also kombiniert er das Beste aus beiden Welten, um so mit Disziplin und Geduld eines Tages zum effizientesten Abenteurer aller Zeiten zu werden. Der INTJ-Schwertmagier denkt immer schon zwei Schritte voraus, was ihn meistens in eine vorteilhafte Position bringt. Er ist sich jedoch auch bewusst, dass die mächtigsten Gegenspieler das auch tun, weshalb er es für ein notwendiges Übel erachtet, sich mit anderen Abenteurern zusammenzuschließen, die wie die letzten Trottel durch dunkle Katakomben trampeln, aber es dementsprechend auch gewohnt sind, spontan zu handeln.

Besondere Fähigkeit: „Einmal mit Profis arbeiten“ – Jedes Mal, wenn der INTJ (mal wieder) der einzige in der Gruppe ist, der noch kampftauglich ist, regt er sich so dermaßen über die Inkompetenz seiner Mitstreiter auf, dass er bis zum Ende des Kampfes Bonuswürfel auf seinen Angriffsschaden erhält.

ESTP– Söldnerin
Die ESTP-Söldnerin behauptet ständig, sie würde all die Abenteuer und ihre Risiken nur wegen dem Geld auf sich nehmen. Aber das stimmt natürlich nicht. Sie liebt den Reiz der Gefahr, die Herausforderung im Kampf, in dem sie ihre Fähigkeiten mit denen anderer messen kann und naja – wenn sie dabei noch Geld verdient, um davon ein größeres Schwert, Alkohol und den Eintritt ins Freudenhaus bezahlen zu können, warum nicht? Ihre Gefährten schätzen die ESTP-Söldnerin nicht nur für ihre enorme Kampfkraft, sondern auch für ihr lockeres, einnehmendes Wesen.

Besondere Fähigkeit: „Gewinnendes Lächeln“ – Die Söldnerin kann einmal pro Abenteuer ihr gewinnendes Lächeln einsetzen, um sich und ihre Gefährten aus einer kniffligen sozialen Situation, die in eine Kampfsituation umschwingen könnte (z.B. beim Stehlen/Falschspielen/Einbruch erwischt) zu bringen. War nicht so gemeint! War nur ein Missverständnis!

ISTP– Schurkin
Hat sich da gerade etwas im Schatten bewegt? Hat da jemand meinen Geldbeutel vom Gürtel geschnitten? Blitzt da gerade eine geschärfte Klinge im Dunkel auf? Bei all den schmutzigen Tricks, welche die ISTP-Schurkin verwendet, könnte man sich fragen, ob man sie tatsächlich als Heldin bezeichnen kann (alleine wegen der Professionsbeschreibung, nicht wahr?), aber ihre Gefährten wissen es besser. Hin und wieder landen selbst die ehrenhaftesten Abenteurer wegen eines dummen Missverständnisses hinter Gittern und wie könnten sie dann noch ihre Heldentaten vollbringen, wenn nicht die ISTP-Schurkin sie mit ihren praktischen Fähigkeiten wieder ausbrechen könnte?

Besondere Fähigkeit: „Nerven aus Stahl“ – Die ISTP-Schurkin lässt sich eigentlich durch gar nichts beeindrucken, was meistens eher schade ist. Wenn der bösartige Magier jedoch einen Zauberspruch der Angst über die Gruppe legt, ist das für die ISTP-Schurkin von Vorteil: sie erhält Bonuswürfel auf den Resistenzwurf.

ESFP– Barde
Der ESFP-Barde liebt das Rampenlicht. Der liebenswürdige Entertainer mag seinen Gefährten zwar hin und wieder auf den Geist gehen, aber letzten Endes muss es doch jemanden geben, der die Heldentaten der Gruppe aufzeichnet und für die Nachwelt festhält. Außerdem hat er auch eine ganz praktische Seite: im Kampf ermutigt er seine getreuen Mitstreiter durch inspirierende Lieder – oder zerrt mit grässlichen Kakophonien an den Nerven seiner Gegner. Und wie schlimm die Lage auch sein mag – der ESFP-Barde weiß, wie er die Gemüter wieder erhellen kann und trägt viel zur Gruppenmoral bei.

Besondere Fähigkeit: „Hier spielt die Musik!“ – Wenn sich der ESFP-Barde unbeachtet fühlt, kann er sich in Rage versetzen – er bekommt einen Wutanfall und kann mit einem Charisma-Wurf versuchen, die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zu ziehen. Wofür kleidet er sich so extravagant, wenn er sich dann ausgerechnet von der popligen ISTP-Schurkin die Show stehlen lässt?

ISFP– Waldläuferin
Seite an Seite mit ihrem Wolfshund streift die ISFP-Waldläuferin durch das dichte Dickicht. Sie liebt die Abgeschiedenheit, die Natur und ihre Freiheit, auf der anderen Seite ist sie auch stets auf der Suche nach neuen Abenteuern – ansonsten hätte sie sich dieser bunt zusammengewürfelten Truppe wohl nie angeschlossen. Trotz ihrer eher einzelgängerischen Art sieht sie diese jedoch nun als ihre Freunde an und würde alles tun, sie zu beschützen. Und ihre Gefährten sind auch froh, sie zu haben, um sie durch die dunklen Wälder zu führen, Fallen zu entdecken und Feinde mit Pfeil und Bogen auf Distanz zu halten.

Besondere Fähigkeit: „Surfender Schütze“ – Die ISFP-Waldläuferin sieht generell wunderbar beim Schießen aus, aber vor allem dann, wenn sie dabei auf etwas surft. Wenn sie auf einer Anhöhe (Treppe, Hügel, Berg, Dach, Drachenkopf) steht, kann sie mit einer gelungenen Gewandtheitsprobe einen beliebigen Gegenstand (Schild, Bratpfanne, Schaukelpferd) benutzen, um diese Anhöhe hinunterzusurfen. Während dessen kann sie auf wundersame Art und Weise zwei Pfeile pro Runde verschießen.

ESTJ– Barbar
Seine Gefährten fragen sich manchmal zurecht, warum der er sich nicht einfach ein neues, leichteres und ergonimischeres Schwert holt – aber wozu auch? Der ESTJ-Barbar schwingt sein gigantisches Bastardschwert schon seit er vier Jahre alt ist – und das mit äußerster Effizienz. Er ist der Mann fürs Grobe – wenn Türen eingetreten, Felsbrocken zur Seite geschoben oder Schädel gespaltet werden müssen, dann steht der ESTJ-Barbar mit Freuden bereit. Und genau so hart und intensiv, wie er kämpft, feiert er nach einem bestandenen Abenteuer mit seinen Freunden, Alkohol und Dirnen. Das ist das wahre Leben. Warum sollte er etwas daran ändern?

Besondere Fähigkeit: „Wahrer der Alten Wege“ – Wenn irgendjemand das konservative Weltbild des ESTJ-Barbaren hinterfragt, kann er sich in einen Berserkerrausch begeben. Sagte ich „kann“? Nein, ihm bleibt gar nichts anderes übrig. Er ignoriert bis zum Ende des Kampfes Nachteile durch Wunden genau so gekonnt wie er gute Argumente für den Fortschritt ignorieren kann.

ISTJ– Alchemistin
Noch ein Tropfen… noch ein einziger. Fertig. Und nun genau drei Stunden ruhen lassen. Hört sich langweilig an? Ist es auch, aber wenn du siehst, was das Gemisch der ISTJ-Alchemistin für eine Explosion abwirft, wenn sie es auf ihre Gegner wirft, dann wirst du aufhören, sie dafür zu kritisieren. Ja, sie mag manchmal sehr pedantisch wirken, hält sich so strikt an den Kodex der Alchemistengilde, dass es ihren Gefährten Kopfschmerzen bereitet, aber am Ende ist jeder froh, solch eine zuverlässige und kompetente Begleiterin an seiner Seite zu wissen. Auch, wenn ihre Tränke nicht ganz so mächtig wie die der Hexe sind, ist es zur Abwechslung doch ganz gut, wenn man auch weiß, dass ein Gegengift im kritischen Moment tatsächlich das Gift neutralisiert, anstatt Flügel wachsen zu lassen.

Besondere Fähigkeit: Keine. Die ISTJ-Alchemistin ist einfach ein bisschen langweilig, aber sie findet das total in Ordnung. Ihre Bomben machen das wieder wett, wer braucht da besondere Fähigkeiten?

ISFJ– Kleriker
Der ISFJ-Kleriker dient seinen Schutzbefohlenen mit solcher Hingabe, dass es erstaunlich anmutet, dass seine Gottheit für ihn sogar noch über seinen Gefährten steht. Seine Tugendhaftigkeit steht dem des Paladin in nichts nach, doch anders, als sein kampfeslustiger Glaubensbruder, meidet der ISFJ-Kleriker es, im Mittelpunkt zu stehen und gibt sich damit zufrieden, im Stillen dort zu helfen, wo er kann. Gerade für seine natürliche Bescheidenheit – und natürlich auch für seine Heilkünste – schätzen ihn seine Gefährten sehr.

Besondere Fähigkeit: „Der Kuchen“ – Der ISFJ-Kleriker kann zwischen den Abenteuern Kuchen backen und in einer geeigneten Tupperware mitnehmen. Gerne teilt er ihn mit seinen Freunden und die ganze Gruppe regeneriert für die Rast doppelt so viele Gesundheitspunkte.

ESFJ– Gastwirtin
Die ESFJ-Gastwirtin ist viel zu verantwortungsvoll, ihre Schenke einfach unbehütet stehen zu lassen, aber da sie ständig von Abenteurern umgeben ist, kann man sie schon fast zu einer der ihren erklären. Und in gewisser Hinsicht – die Taverne vor all den liebenswürdigen, aber raufsüchtigen, diebischen, lauten, betrunkenen und mitunter wirklich gefährlichen Abenteurern zu schützen, das ist mindestens genau so gefährlich, wie eine Drachenjagd. Aber die ESFJ-Gastwirtin macht das gerne. Sie weiß, womit sie jeden einzelnen ihrer Gäste zufrieden stellen kann, hat immer ein volles Lager und mit all den Geschichten, die sie zu hören bekommen hat, steht sie mit ihrer Erzählkunst mit dem Barden in einer freundschaftlichen Konkurrenz.

Besondere Fähigkeit: „Ihr räumt das aber wieder auf, ja?!“ – Mit einer erfolgreichen Charismaprobe gelingt es der Gastwirtin doch tatsächlich, ihre Kunden dazu zu bringen, den Saustall, den sie verursacht haben, auch wieder aufzuräumen.

ENFP– Hexe
Warum fliegt die ENFP-Hexe auf einem Besen umher? Weil sie es kann. Und weil es lustig ist. Und weil man so viel von der Welt sehen kann. Und ihre mächtigen Tränke? Mehr oder weniger Zufall. Ihr war eben danach, mal einen Cocktail aus Krötenaugen, Graberde und Minotaurenhoden zu trinken. Wer hätte wissen können, dass sie sich dadurch unsterblich in einen dieser Abenteurer verlieben würde? Aber so etwas passiert ihr auch ohne Zaubertrank. Wer mit der ENFP-Hexe reist, hat das Abenteuer bereits gefunden.

Besondere Fähigkeit: „Emotionen über Logik“ – Mit einem mächtigen Eventualitäts-Zauber durchbricht die Hexe jegliche Naturgesetze (oder interpretiert sie um) und verbiegt so die Essenz der Realität zu ihrem Vorteil. Dadurch verwandeln sich Pfeile in Bonbons, Säbelzahntiger in Nyan Cats und alle Anwesenden haben auf einmal eine invertierte Persönlichkeit – leider erträgt eine ISTJ-Hexe solche chaotischen Zustände nicht lange, dass dieser entsprechend schnell wieder aufgehoben wird.

INFJMönch
Askese und Leidenschaft. Übermenschliche Ideale und Bescheidenheit. Friedfertigkeit und Tödlichkeit. Der INFJ-Mönch wahrt die Balance zwischen all diesen Eigenschaften. Er ist selbst diszipliniert und weise. Weltfremd? Nein. Nur zurückgezogen. Er weiß nur zu gut, wie seine Zeitgenossen ticken und ist erstaunlich umgänglich für einen einsamen Eremiten. Er verschreibt sich nur Idealen, die weit über das physische Auge hinausgehen und verfolgt sie mit besonnender Hartnäckigkeit.

Besondere Fähigkeit: „Serenität des Wassers“ – Der INFJ-Mönch konzentriert sich auf seine Meditationstechnik und alles um ihn herum verschwindet und wird angesichts der wirklich wichtigen Dinge des Universums irrelevant. Ein Speer in seiner Seite? Egal, macht ihm nichts. Gefährten, die ihm ständig mit demselben Gelaber auf die Nerven gehen? Egal, sie werden schon klar kommen. Besonders hochstufige Mönche können Monate in diesem Zustand verbringen und müssen derweil nicht einmal Nahrung zu sich nehmen.

Ich ziehe mich zurück

Kürzlich habe ich die Meinung eines Parteikollegen, die er in seinen WhatsApp-Status gestellt hat, in Frage gestellt. Es kam eine erboste Antwort, man sei enttäuscht über meine Haltung und bevor ich meine Position überhaupt rechtfertigen konnte, wurde ich geblockt.

In einer anderen WhatsApp-Gruppe habe ich ebenfalls die Einstellung eines anderen Mitglieds in Frage gestellt, ich wurde zwar nicht geblockt, aber es wurde laut geblökt, nicht nur im Gruppenchat, auch über andere Wege habe ich von verschiedenen Teilnehmern, nicht nur vom Betroffenen, gesagt bekommen, wie wenig sie von mir hielten. Auf meine Argumentation wurde dabei leider nicht eingegangen.

Aber auch abseits des digitalen Raumes habe ich häufiger zu spüren bekommen, wie dünnhäutig mein Umfeld geworden ist. Oder sind meine Meinungen und Ansichten tatsächlich anstößig und gehören verboten? Bin ich eventuell tatsächlich ein viel zu anstrengender Mensch, der sich ändern sollte, um besser in die Gesellschaft zu passen, sich geschmeidiger einfügen zu können?

Diesen Beitrag widme ich in erster Linie den Gruppen, von denen ich jetzt erstmal Abstand nehmen möchte und versuche, mich und die Situation zu erklären. Ich will mich hierbei an zwei Regeln halten: erstens möchte ich niemanden in ein schlechtes Licht rücken, weshalb ich keine konkreten Beispiele nennen werde, die in entsprechenden Personenkreisen vorkamen. Zweitens, und da kann man jetzt von der Bibel halten, was man will, aber ich möchte als Leitfaden für diese Reflexion eine Bibelpassage nutzen:

1 Korinther 13:4-7

Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.

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Die Hitler-Frage

Da dieser Blogeintrag immer mal wieder einigen INFJs sauer aufstößt, wollte ich noch mal ein paar allgemeine Worte dazu abgeben. Nicht, um meine These zu untermauern, dass Hitler ein INFJ ist, ich denke, ich habe sowohl im Beitrag an sich, als auch in den Kommentaren dazu schon genug Erklärung geboten, sondern auch dazu, warum ich überhaupt diesen kontroversen Beitrag geschrieben habe.

Ich will etwas anderes bieten, als die „Jeder Persönlichkeitstyp ist toll und kann das und das gaaanz, ganz prima!“
Es gibt so viel Lobhudelei in Persönlichkeitsbeschreibungen und es macht es auch irgendwo Sinn, dass viele Seiten versuchen, die 16 Typen als besonders toll darzustellen, die zwar natürlich auch ihre Schwächen haben, man aber so noch gerade so akzeptieren kann. Auch als sensibler Typ, dass z.B. dem INFJ, der gerade gestresst von der Arbeit nach Hause kommt, sowohl von Arbeitskollegen als auch von sich selbst fertig gemacht wurde, der Beitrag auch gefällt und etwas Erbauliches hat. Die Seiten wollen gefallen und daran ist an sich nichts Falsches. Dass sie vornehmlich positiv porträtieren ist verständlich und hat auf jeden Fall seine Berechtigung.

Und trotzdem werdet ihr mich hier nicht sagen hören: „Der INFJ ist ein ganz toller Persönlichkeitstyp“. Ich bin mit zwei INFJs befreundet, einer dieser INFJs gehört zur engeren Familie. Ich bin weit davon entfernt diesen Typ in irgendeiner Hinsicht „weniger zu mögen“, als andere.

Wie oben erwähnt, gibt es bereits zu Genüge die Standard-Beschreibungen der Typen. Ich hätte jetzt noch so eine weitere Beschreibung raushauen können und ausschließlich generell als positiv wahrgenommene Persönlichkeiten als Beispiel nehmen können. Dann wäre dieser Blog eben ein weiterer wie jeder andere auch, der sich mit dem Thema befasst. Ich halte die Frage, welcher Typ denn nun Hitler war, für eine spannende und meines Erachtens nach war er eben nun mal ein INFJ. Es gibt zahllose Diskussionen zu diesem Thema im Internet und Hitler=INFJ ist, wenngleich die populärste, nicht die einzige Theorie. Schön und gut. Ich bin mit der Herangehensweise vorgegangen, mal eine historisch negativ behaftete Figur zu typen und dann war das nach meiner Ansicht eben ein INFJ. Wäre es in meinen Augen ein INFP oder ein ESTJ gewesen, hätte ich den Beitrag genauso geschrieben.

Wenn überhaupt, könnte man mir unterstellen, Antipathien gegenüber meinem eigenen Typ zu hegen, wenn man danach geht, wie häufig ich mich kritisch über bestimmte Typen äußere. Ich schreibe eine ganze Blog-Serie über die Unzulänglichkeiten und Problemfelder von INTPs. Vielleicht sollte ich genau das selbe auf INFJs bezogen machen. Ich wäre sicherlich enorm in der Kommentarsektion beschäftigt ;P

Mich interessieren vor allem die dunklen Seiten der Persönlichkeitstypen, ich glaube auch, dass es einen größeren Mehrwert hat, sich verstärkt damit zu befassen, sobald man verstanden hat, was die Stärken der Typen sind. Meiner Meinung nach sind meine Typenbeschreibungen immer noch relativ „vanilla“, weshalb ich auch plane, demnächst eine Art Reboot-Serie zu schreiben, die sich ausschließlich mit den negativen Seiten und Potenzialen der Typen befasst. Wer sich jetzt also schon irgendwie angegriffen fühlt, sollte das dann eventuell nicht lesen, aber wisst bitte, dass ich wirklich ernsthaft versuche, jeden Typ als gleichwertig darzustellen. Ich bin (glaube ich) auch nur ein Mensch und möglicherweise tauchen hier und dort auch persönliche Antipathien auf (an denen ich versuche, zu arbeiten), aber offen und ehrlich: wenn, dann nicht gegen INFJs. Und bitte keine Spekulationen über die anderen 15 Typen.

Auf die Gefahr hin, dass ich mit diesen letzten Zeilen, die ich direkt an die werten INFJs richte wieder viele erboste Kommentare ernte: Ich habe nun mal den Eindruck, dass ihr schnell das Gefühl bekommt, euch rechtfertigen zu müssen (etwas, was ich mit euch teile) und euch schnell angegriffen fühlt. Gleichzeitig gehört ihr aber auch zu einem Großteil meiner Leserschaft, alleine, weil sich vor allem INFJs für MBTI-Theorien interessieren, was dementsprechend natürlich schon Reibungen vorprogrammiert, da ich mich sehr kritisch ausdrücke und gleichzeitig einen Hang zu einer gewissen Spitzzüngigkeit habe. Schneidet euch bitte nicht daran, es ist nicht persönlich. Ich kenne euch ja nicht einmal. Wenn euch etwas nicht gefällt, dann erklärt mir bitte genau – mit Zitierung – was ihr meint und ihr könntet mir dadurch helfen, mich vielleicht etwas einfühlsamer auszudrücken. Möglicherweise werde ich es als übersensibel empfinden, möglicherweise werde ich euch recht geben und entsprechende Änderungen vornehmen. Ich schätze euch und dass ihr euch die Zeit nehmt, meinen Blog zu lesen und euch mit mir auszutauschen, aber wenn es euch zu sehr aufwühlt, dann tut euch selbst den Gefallen und lasst es fürs Erste.

Die herausragendsten (eher positiven) Eigenschaften der 16 Typen

Häufig gibt es zwischen den 16 Typen Überschneidungen bei Qualitäten und Schwächen. Aber welche sind die Eigenschaften, die bei den Typen jeweils ausgeprägter sind, als bei allen anderen? Mit diesem Thema habe ich mich auseinandergesetzt und bin zu interessanten (und streitbaren) Schlüssen gekommen. Natürlich sind die Eigenschaften nicht exklusiv – auch ein INFJ kann höflich und ein ESFP abenteuerlustig sein, aber hier soll es wirklich um die jeweilige Nummer 1 gehen: auf welchen Typen trifft diese Eigenschaft am meisten zu?

ISTJ: Gründlich
Wenn ein ISTJ eine Aufgabe annimmt, wird er ihr in der Regel aufs Wort genau nachgehen. Kaum ein Typ hat solch ein Auge für Details, wie ein ISTJ. Mit dem typisch starken Pflichtbewusstsein ausgestattet wird der ISTJ auch bei langwierigen Aufgaben Kleinigkeiten beachten. Für ihn gibt es kein „ein bisschen falsch“, sondern nur ein „korrekt erledigt“ oder „unfertig“.

ESTJ: Fleißig
Vielleicht nicht ganz so gründlich, aber dafür umso eifriger, wird ein ESTJ sich an die Arbeit machen. Dieser Typ hat vielleicht nicht immer ein langfristiges Ziel vor Augen, aber wenn er sich etwas vorgenommen hat, dann wird es auch durchgezogen – und wenn noch so viel Schweiß und Tränen fließen müssen. Work hard, play hard.

ISFJ: Höflich
Immer darauf bedacht, niemandem auf den Schlips zu treten, überlegen sich ISFJs in aller Regel zweimal, welche Worte in welcher Situation am angemessensten sind. Von allen Typen kennen sie sich in der Regel am besten mit sozialer Etikette aus und verstehen es wie kein anderer, anständig und respektvoll und zugleich herzlich zu sein.

ESFJ: Hilfsbereit
Bei vielen ESFJs könnte man meinen, dass „Helfen“ für sie ein ganz allgemeines Hobby ist. Selbst, wenn für sie nichts (außer einem guten Gefühl im Herzen) dabei herausspringt, werden sie Umwege gehen, um auch fremde Menschen zu unterstützen. Wenn es sich bei den Hilfsbedürftigen dann auch noch um Freunde/Familie handelt, kennt ihre Selbstlosigkeit nur wenige Grenzen.

INTJ: Ehrgeizig
Kaum ein Typ steckt sich so hohe Ziele wie der INTJ. Vielleicht haben sie nicht dieselbe Energie wie ESTJs oder ENTJs, aber ihre Ausdauer, an einem Ziel festzuhalten, das andere möglicherweise noch gar nicht begreifen können und ihre sorgfältige Planung, wie ihre anspruchsvollen Maßstäbe zu erreichen sind, machen das mehr als wett.

ENTJ: Willensstark
Durchsetzungsfähig, autoritär und optimistisch sind ENTJs nicht selten geborene Führungspersönlichkeiten. Sie sind Meister darin, die Effizienz in anderen Menschen und Dingen einordnen und so einsetzen zu können, dass ihr Vorhaben verwirklicht werden kann. Man kann sich über die Sinnhaftigkeit ihrer Ziele streiten, aber zumindest werden sie eines: erfüllt.

INFJ: Visionär
Ähnlich wie INTJs stecken sich INFJs anspruchsvolle Ziele, jedoch sind die der INFJs von eher transzendenterer und idealistischerer Natur. Sie sehen die Zusammenhänge vor allem in gesellschaftlichen Aspekten und verbinden ihren Weitblick mit ihrer Fähigkeit, Stimmungen aufzugreifen und sich zu Nutze zu machen. Ihre Pläne gehen weit über ihre eigene Person hinaus.

ENFJ: Motivierend
ENFJs sehen das Beste in ihren Mitmenschen und brauchen diesen Blogpost dementsprechend wahrscheinlich gar nicht. Nicht nur das, sie sind auch besonders fähig darin, die Stärken in anderen zu aktivieren, zu fördern und in die richtigen Bahnen zu weisen, indem sie mit ihrem Optimismus von den Schwächen ablenken und die Gedanken auf ein gemeinsames Ziel richten.

ISTP: Cool
Wenn alles in Flammen steht, in Chaos versinkt und Panik ausbricht, werden ISTPs immer noch einen kühlen Kopf bewahren. Kaum etwas lässt sie aus der Ruhe bringen. Während selbst ISTJs bei nie dagewesenen Konflikten ins Schwitzen geraten, sehen ISTPs darin häufig eher eine Herausforderung. Analysieren, anpacken, überwältigen – fertig. Niemand macht das so lässig wie ein ISTP.

ESTP: Mutig
Während andere Risiken eher aus dem Weg gehen, sucht der ESTP danach. Anpassungsfähig und aufmerksam finden ESTPs besser als jeder andere Persönlichkeitstyp selbst in turbulenten Situationen die vielversprechendsten Möglichkeiten und gehen auch direkt darauf ein. Andere gehen vielleicht überlegter vor, aber wohin sie auch gehen: ein ESTP war immer vor ihnen da.

ISFP: Verspielt
Es gibt zwar mit Sicherheit Typen, die als schrulliger gelte, aber mit verspielt beziehe ich mich darauf, dass ISFPs am ehesten in den Aktivitäten, die sie tun, eine Art Spiel, schon fast eine Art Hobby-/Freizeitbeschäftigung sehen können. So können sie selbst für die banalsten Dinge eine kindliche Freude aufbringen und sich immer wieder auf neue „Abenteuer“ einlassen und ihren Horizont erweitern.

ESFP: Ausdrucksstark
Man könnte es auch als „natürliches Charisma“ bezeichnen: ESFPs verstellen sich (in der Regel) nicht, sondern bringen ihre Gefühle ganz authentisch nach außen. Man muss nicht einmal die selbe Sprache wie sie sprechen, alleine schon mit Ton, Gestik, Mimik und Körperhaltung können sie ihre Emotionen nach außen kanalisieren – nicht selten findet man ESFPs daher auch auf der Bühne vor.

INTP: Skeptisch
INTPs sind bekannt dafür, kritische Fragen zu stellen – zum einen, weil sie sich tatsächlich interessieren und zum anderen, weil sie sich trauen, auch gesellschaftlich sensiblere Themen anzusprechen. Dabei bleiben sie in der Regel objektiv nüchtern und können dadurch auch sehr reflektierte und unvoreingenommene Entscheidungen treffen.

ENTP: Listig
ENTPs sind Meister darin, Fakten plausibel umzuinterpretieren und die Wahrheit so sehr zu verbiegen, ohne, dass man ihnen anhängen könnte, zu lügen. Kombiniert mit ihrem Einfallsreichtum und ihren (nicht nach außen offensichtlichen) empathischen Fähigkeiten macht das ENTPs zum listigsten aller Typen.

INFP: Eigenartig
Während man „eigenartig“ vielleicht nicht allgemein als eine positive Beschreibung durchgehen lässt, tun das INFPs schon: sie wollen nicht so sein, wie andere und tun das auch sehr erfolgreich. Eines kann man von INFPs dementsprechend nicht behaupten: dass sie so sind, wie alle anderen und nur eine billige Kopie. INFPs stehen dazu, wer sie sind, so seltsam sie auch sein mögen.

ENFP: Mitreißend
ENFPs haben ein sensibles Gespür für Möglichkeiten – ob sie jetzt praktisch umsetzbar sind oder nur Traumschlösser sind, ihre Fantasie hat einen ansteckenden Charakter, dem man sich nur kaum entziehen kann. ENFPs haben ein Händchen dafür, selbst in ihren nüchternsten Mitmenschen einen Funken von Interesse für Neues zu wecken.